Dienstag, 6. Januar 2009

Con Fact 055

Dieses zine erscheint am 3. tag des 9. ElsterCons
am 31.08.2008
in Leipzig

Veranst.: FKSFL
Herausg.: Edmund André
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Brigitte:
Autorenaugen, die man mit einem bereit liegenden Löffel herausschält - alles für eine neue Schubkarre. Das ist doch mal eine ganz andere Form der Con-Einführung. Wie gut, dass das Abendessen für später angesetzt war.
Gedankenlesen - ein nach Aufmerksamkeit heischender Titel eines morgendlichen Vortrags. Wissenschaftlich interessant, aber den Titel löste er bestenfalls in Form einer Fußnote ein. Die Toilettenverhältnisse scheinen übrigens nicht dem U-Boot-Level zu entsprechen, sondern immerhin dem Panzerkreuzer Potemkin. Ich habe eine weitere Tür mit einschlägigen Symbolen gesichtet. Entspannung? Die geheimnisvolle Pforte harrt noch ihrer Entschlüsselung. To be continued...

EDM:
Die nummer 2 wurde eben eröffnet, sogar ohne dass ich den ersten beitrag schreiben musste. Nach einem ziemlich schleppenden beginn können wir (es ist jetzt sbd. etwa 15 uhr) darauf hoffen, dass auch dieses ex morgen gedruckt vorliegt. Die nummer 1 ist ja fertig. (Wäre doch
schön, wenn auch dieser con an jedem tag ein ConFact produzierte.)

Klaus Brandt:
Nach langem Drängen unseres EDM will ich nun auch ... Wir sind gestern (Freitag) Abend leider etwas zu spät angekommen, um die wohl sehr schöne Eröffnungsveranstaltung zu erleben, dafür hatten wir Spass (wie erwartet) bei Christian von Aster. Soeben ein Panel mit dem sympathischen Richard Morgan erlebt, noch nichts von ihm gelesen und nun gleich ein Buch gekauft.
Nach wie vor aber - wie immer bisher beim ElsterCon : fein, mal wieder so viele alte Bekannte und Freunde zu treffen, uns wie immer eine prima Organisation- "mein Leipzig lob' ich mir!"
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Wo hier gerade noch eine zeile frei ist: auch EDM hat jetzt einen blog: http://edm-edm.blogspot.com

Matthias Witt:
Mein erster Con und dann gleich in Leipzig. Kurz entschlossen und ich bin richtig froh, dass ich mich dazu entschlossen habe, auch wenn die Nacht zu Samstag doch etwas kurz war. Die Stimmung ist hier sehr entspannt und man kann sehr schön schmökern und wunderbare Bücher finden.
Denke mal, dass das nicht mein letzter Con war :-)

Matthew:
Ja, so langsam bekommen wir doch noch nachwuchs ins fandom. Immerhin ist der junge mann über mir eine leseratte, die nur noch in die richtige genrerichtung gelenkt werden muss.

Peter:
TRANSHUMANISMUS, POSTHUMANISMUS, SINGULARITÄT
Wow! Was für ein Titel. Die Podiumsdisskussion der Ehrengäste des Cons entsprach inhaltlich dem Motto des Cons und passte auch zu den vorangegangenen Veranstaltungen gut. Zur Klärung der Begriffe trug sie allemal bei. Interessant vor allem die unterschiedlichen Ansichten der Gäste zum Phänomen Singularität, das ja auch schon Eingang in die neuere SF gefunden hat, bekanntermaßen in den Romanen von Charles Stross. Für mich eine der wichtigsten Diskussionen auf dem Con, zumal dieses Thema wohl von größerer Bedeutung ist, als die literarische Öffentlichkeit (und vermutlich viele zeitenössische SF-Leser) wahrzunehmen im Stande ist. Diese Themen besitzen die Eigenschaft eines Wunderwässerchens, das im Stande ist, die SF wieder salonfähig zu machen. Ich bin SF-Fan - und das ist gut so!

Gabi:
Mensch - quo vadis. Ich hatte mir mehr erwartet. Statt einer lebhaften Diskussion, die den Menschen dort abholt, wo er gerade steht und in verschiedenen Zukunftsszenarien wieder auszusetzen, gab es Statements. Statements, die den Menschen nicht als Ganzes berücksichtigen. Da gibt es die Überintelligenz nach der Singularität (man schlage mich, aber ich glaube immer noch nicht, das Unvorstellbare verstanden zu haben - sorry, da bin ich halt nur ein fader Gegenwartsmensch mit begrenztem Fantasie-Horizont), da gibt es den Menschen als Forschungsobjekt für Hirnforschung. Und dann gibt es ansatzweise den Menschen, wie er sein soll, damit der Ökozid abgewendet werden kann.
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zum Schluß, dass mir die nahe Zukunft wichtiger ist, als die ferne Singularität, die ich a) nicht verstehe und b) nicht erleben werde. Und in dieser nahen Zukunft Mensch zu sein, im Kontext der Gesellschaft, mit allen Verpflichtungen, Verantwortungen , sich selbst, der Umwelt und dem Mitmenschen gegenüber, ist schwer genug. Sich in einer Welt zurecht zu finden, die immer schneller wird, nur weil es möglich ist, dabei aber seinen eigenen Rhythmus beizubehalten, um nicht durchzudrehen (weil auch das möglich wäre), stellt eine Herausforderung dar, die von vielen Menschen unterschätzt wird. Und nein, ich möchte mich nicht in eine ferne Zukunft phantasieren, nur um vor der Gegenwart zu flüchten.
Science Fiction ist für mich meistensteils eine warnung - möchte ich wirklich in den Welten leben, die Autoren sich sehr oft dystopisch vorstellen? Und was muss ich tun - was kann ich tun - um der Entwicklung einen Schubs in die von mir gewünschte Richtung zu geben? Mensch - quo vadis? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, wo ich nicht hin will. Bei jeder neuen Dystopie, die ich lese.
Und nun Schluß mit dem Pathos - das Starkbier ruft!

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