Freitag, 5. Dezember 2008

Con Fact 010

Dieses zine erscheint erst am 3. tag des SaarCons
28.07.1996
in Saarbrücken-Dudweiler

Veranstalter:
Thomas Recktenwald
66763 Saarbrücken
und
Jürgen Marzi
56073 Koblenz
sowie
Herbert Thiery
Ackerstr. 3
66115 Saarbrücken

Herausgeber:
Edmund André
22905 Ahrensburg
Tel. 04531/86106

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Ein zine in reformierter ortografie nebst gemäßigter kleinschreibung,
woran sich aber möglicherweise nicht alle conskribenten halten werden.
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EDM:
ACTS & FACTS
Auch beim letzten sfcd-con, dem FreiCon in Freiburg, gab es zwei nummern von ConFact (5 und 6). Dieses zine ist eine gemeinsame leistung der anwesenden, die sich berufen fühlen, immer gleich etwas von sich zu geben, wenn ein panel zuende ist oder ihnen aus einem anderen grund nach einem statement zumute ist. So entsteht ein spontanes fanzine mit eindrücken vom con, die später nie wieder zu reproduzieren sind.

Ich erwähne noch, dass der nächste SFCD-CON der RATZE-CON sein wird, nächstes jahr um dieselbe zeit am Ratzeburger See, das wird ein fest!

RatzeCon
25.-27. 7. 1997
CVJM-freizeitzentrum Ratzeburg

Christoph Lühr, Rüdiger Block, Sami Knoll, Eckh. D. Marwitz:
TRABANT 6
Die anwesenden lübecker freuen sich, dem geneigten publikum das erscheinen von TRABANT 6, der so lange vermissten nächsten nummer ihres zines, bekanntgeben zu dürfen. Es liegt hier irgendwo in der nähe.
Preis: unbezahlbar, daher umsonst (aber nicht vergeblich)!

Wilko Müller jr.:
Erste Eindrücke - wie fast in jedem ConFact.
Saarbrücken kannte ich ja schon, die Verkehrslage hat sich jedoch zum Negativen entwickelt. Doch darum geht es ja auch nicht. Dies ist der erste richtige Con in den alten BL, den ich aus den neuen BL besuche. Bisher unterscheidet er sich von unseren lokalen Cons, etwa in Leipzig und Hoyerswerda, durch die Zahl der ausländischen Gäste. Großen Kontakt mit ihnen hatte ich allerdings noch nicht, so daß ich da noch etwas zu tun habe... Etwas erstaunt war ich darüber, daß bei den Programmpunkten, die ich besuchte, nur sehr wenige Conbesucher zu sehen waren. Wo sind eigentlich alle? Positiv für mich ist, daß ich schon mit einigen Leuten ins Gespräch gekommen bin, die ich vorher nur von fern kannte.

Beluga Post:
Newcomer trifft Namen... Unter diesem Motto sehe ich meine erste Begegnung mit EDM, den Dieters (i.a.o. Braeg, Sachse, Steinseifer) und Rolf Gindorf auf diesem Con. Die meisten kannte ich bis dato nur aus Gesprächen im Fandom oder dem, von Gralshüter Dieter Braeg in den Katakomben des M'gladbacher Kulturzentrums gelagerten ROTEN Ordner.
Die drei Panelisten berichteten in Ihrem Programmteil über die Motivation der Gründergeneration, gesellschaftliche Tabus und Möglichkeiten in dieser Zeit.
Auf die Frage Rolfs, inwiefern das Fandom heute noch politisch ist, breitete sich eine unangenehme Stille unter den Zuhörern aus. Und ich muss leider sagen, dass dieses Schweigen peinlich war. Wo ist das politische Bewusstsein meiner Generation geblieben? Warum sind Kids von heute so widerlich konsumgeil und unpolitisch...? (Will sich jemand mit mir darüber streiten???)

jörg lippmann:
der erste CON mit presse und kamera... ob die SF-scene dadurch bekannter oder verkannter wird, wird sich noch zeigen. mir gefällt es gut. allerdings habe ich bei einem (es ist wohlgemerkt mein erster) SFCD-CON mit viel mehr leuten gerechnet - fans, wo seid IHR ALLE ?! jedenfalls war viel zeit, sich mit alten freunden zu unterhalten und neue kennenzulernen.
übrigens habe ich bei Reinhard Rauscher ein SF-buch erwischt, das ich seit mindestens fünf jahren gesucht habe. erfolg über erfolg. was könnte denn besser sein, als hier den FLÜGEL 2 (fanzine des SN-SFC 92) zu verteilen - kostenlos, wie es sich für ein fanzine gehört.

ugly kid carsten (s.)
Über den Zusammenhang von SF und Leibesumfang
Eine Conbeobachtung
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von SF, sei es in Literatur oder sei es in Film & Fernsehen, und dem Körperumfang? Grundsätzlich - nein, so sollte man vermuten. Diese Veranstaltung belehrt eines Besseren. Die gebotene Leibesfülle ist erstaunlich, und zwar bei den Anwesenden beiderlei Geschlechts. Woran kann das liegen? Provoziert SF-Konsum auch zum unbändigen Konsum von Nahrungsmitteln? Oder ist der Zusammenhang etwa umgekehrt? Hält das unermüdliche Essen zum Lesen von SF an? Sollte man dann der Menschheit zur Rettung vor der Fantasielosigkeit das verstärkte Essen empfehlen? Ist das etwa der schon lange gesuchte Weg aus der großen Menschheitskrise? Ich weiß es nicht. Ich frage mich nur, warum mein Großvater mich in letzter Zeit so häufig auf mein Gewicht anspricht...

Jürgen G. Marzi
Hier ein paar Worte aus der Sicht eines der Veranstalter. Abgesehen davon, daß ich ziemlich stark eingespannt bin und deshalb nur recht wenige Programpunkte komplett mitbekommen habe (abgesehen von denen, an denen ich teilgenommen habe), bin ich bislang von der Qualität einiger Diskussionrunden positiv überrascht worden. Leider ließ die Teilnehmerzahl bei so manchem Panel etwas zu wünschen übrig. Es wäre doch schön, wenn sich mindestens doppelt so viele Zuhörer wie Panelisten einfänden. Vermutlich sind das Wetter und der Biergarten doch zu verlockend gewesen.
Ich möchte an dieser Stelle Intuition, dem British Eastercon 1998 in Manchester, sehr herzlich für die ungewöhnlich großzügige Spende für die heutige Roomparty danken. Wir werden sicher das eine oder andere Glas auf ihr Wohl heben können.

Wer es schätzt, einmal einen größeren Con (so um die tausend Besucher) zu besuchen, sollte sich einmal beim InterVention/Intuition Tisch umsehen. Seit 1989 besuche ich immer wieder Eastercons und bislang hat mir jeder davon gefallen - sogar so gut, daß ich bei den letzten
mitgearbeitet habe und mich auch schon wieder für die nächsten beiden angemeldet habe.

Ein hochinteressantes Panel war das über Conrunning. Mit Margaret Austin, Fiona Anderson und Martin Easterbrook hatte man drei der vier wichtigsten Veranstalter des letztjährigen Worldcons zu Gast. Dementsprechend aufschlußreich waren dann auch ihre Ausführungen. Ich bin sicher, daß einige der Zuhörer (von denen sich manche sehr intensiv Notizen für ihre nächsten Cons machten) eine Menge positiver Ideen mitgenommen haben.

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"Ich stelle jetzt zwei cons vor. Ich fange mit dem ersten an." (Stefan Biewald)
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Kirstin Scholz:
Für alle Filkinteressierten gibt es am Soontag 10.00 Uhr im Sitzungsraum einen Vortrag. Was, ihr wißt nicht, was Filk ist? Ein Grund mehr zu kommen!!! So viel, Filk hat mit Musik und SF&F zu tun. Musikalische SF Fans werden mit Vorliebe shangheit!!! Falls ihr den Programmpunkt verpaßt habt, wir machen im September eine FILK-Grill-Mini-Con in Berlin. Wer Interesse hat, melde sich bitte bei mir: K. Scholz, Karl-Liebknecht-Str. 11, 10178 Berlin

Matthew (Matthias Kunkel):
Als ich nach vierstündiger Tätigkeit als "Empfangsdame" endlich abgelöst wurde (leider waren nicht sehr viele Gopher tätig), konnte ich zum von mir mit Spannung erwarteten Programm über das DDR-Fandom gehen. Ich erfuhr viel Wissenswertes, und mir war auch bis dahin unbekannt, daß es einen Star-Trek-Klub mit BRD-Kontakt gab. Insgesamt hat mir mein erster SFCD-Con sehr gefallen, obwohl ich Sonntag nicht mehr dabei sein werde. (Ich hoffe, man kann mir ein Con-Fact zukommen lassen!)

Wilko Müller jr.:
Ich soll also über den Programpunkt DDR-Fandom was schreiben. Paradoxerweise war das der Punkt, der mich bisher am meisten interessierte und mir auch gefiel. Warum? Weil es erstmalig viele Teilnehmer gab, die offensichtlich auch interessiert zuhörten, was wir da improvisierten. Warum eigentlich improvisierten? Weil der Moderator Hardy K. gar nicht angereist war, mußte der arme Manfred das Ding leiten, was er aber in bewährter Weise getan hat. Wir gaben im Prinzip einen kurzen geschichtlichen Überblick über die Entwicklung des Fandoms in der DDR vom Urknall bis zum letzten Knall. Ja, es gab ein Fandom, wenn es auch völlig anders funktionierte als das hiesige. Es gab Clubs, die leider zeitweise "unterdrückt" worden sind. Erst in den 80ern war es wieder möglich, mehr oder weniger offen etwas als Fan zu machen.
Na gut, wer nicht dabei war, wird wohl ewig auf die Enthüllungsstories über uns Ossis warten müssen. Mehr schreibe ich nämlich jetzt nicht.

jörg lippmann:
ultimativ gute diskussion über ddr-sf. wie habe ich doch als schweriner eigenbrödler in der eigenen suppe geschmort, ohne über die aktivitäten in der rest-ddr bescheid zu wissen. da haben sich die südländer ganz schön mit land und führung auseinandersetzen müssen, um weiter- bzw. überhaupt existieren zu können. wie gut hatte ich es in meinem verschlafenen nest SCHWERIN, wo ich nicht hunderte von metern schlange stehen mußte, um die neuesten buchausgaben zu erstehen. die gab es in schwerin meistens bis zu drei tagen lang, bis die ausgabe ausverkauft war. so ist meine sammlung relativ vollständig.
Übrigens habe ich heute den neuen roman von ALEXANDER KRÖGER mit original-autogramm erstehen können, womit meine "ddr"-sammlung wieder um ein exemplar reicher ist.

E N D E

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